Die Friedhofskapelle

wurde 1802 vom damaligen Bürgermeister Johann Joachim Ninau gestiftet. Errichtet im Stil des Klassizismus als achteckiger Backsteinbau mit den typischen rechteckigen Fenstern. Um 1900 ließ der damalige Pastor die Fenster durch „richtige“ Fenster austauschen. Um die Jahrhundertwende wollte man Kirchen möglichst gotisch aussehen lassen. Zu dieser Zeit wurde auch der historische Turm der Maria-Magdalenen-Kirche abgerissen, um ihn gegen einen spitzen, neugotischen Turm zu ersetzen.

Die ursprüngliche Schönheit der alten Fenster ahnt man noch, wer die rückwärtige klar gegliederte Kapellentür mit den anderen Fenstern vergleicht.


Die Kapelle hat zwei Türen. Die Verstorbenen wurden von vorn durch die Tür der Lebenden in die Kapelle getragen und inmitten der Trauer-Gemeinde aufgebahrt.


Auf der gegenüber liegenden Seite befindet sich die erwähnte, jetzt verbaute Totentür, durch die die Verstorbenen auf ihrem letzten Gang die Kapelle verließen.  In den 1920er Jahren wurde diese Tür zugemauert, um Platz zu gewinnen.


Der Freundeskreis der Kirche setzt sich dafür ein, das ursprüngliche Baukonzept dieser „Auferstehungs-kapelle“ wieder herzustellen.

Ein Grabstein ist an der Kapellenwand zu entdecken. Den Stein von 1752 hatte der Radmacher, Kaufmann und Schiffer Franz Johann Maack nach dem Tod seiner dritten Frau für sie und für sich gestalten lassen. Dieser Stein müsste zuvor auf dem alten Kirchhof in der Altstadt gestanden haben.



Foto:  Hans-Jürgen Rumpf
Foto:  Elle Koriath
Foto:  Elle Koriath
Foto:  Hans-Jürgen Rumpf